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Ein „Churbayerisches Freudenfest“ in Schloss Schleißheim lässt die barocke Welt zur Zeit des „Blauen Königs“ Maximilian II. Emanuel wiedererstehen
Die beiden Bronzestatuen von Graf Tilly und Fürst Wrede, die in der Feldherrnhalle am Odeonsplatz stehen, sollen spottlustige Münchner zu dem Bonmot inspiriert haben: „Der eine war kein Bayer, und der andere kein Feldherr„. Ja, für seine glorreiche Kriegshelden ist das lange sehr bäuerliche Land am Alpenrand nun wirklich nicht bekannt. Kurfürst Maximilian II. Emanuel, von den Türken wegen seiner blauen Uniformjacke respektvoll der „Blaue König“ genannt, war indes eine schillernde Ausnahme. Auf dem Schlachtfeld erlebte er ruhmvolle Siege und krachende Niederlagen und war auch sonst sehr illuster: Der Wittelsbacher (1662 bis 1726) gilt als Inkarnation eines Barockherrschers mit allen Stärken und Schwächen. Als ehrgeiziger Repräsentant der Wittelsbacher Dynastie war er zugleich „ein Meister der theatralischen Selbstinszenierung„, wie der Historiker und Experimentalarchäologe Marcus Junkelmann erklärt, der eine neue Biografie über ihn verfasst hat.
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