Römische Kultur in der Glyptothek präsentiert von Dr. Marcus Junkelmann

Die Umsetzung einer Idee von Dr. Marcus Junkelmann im Jahre 1985 begeistert auch 40 Jahre später noch die Menschen in Form des gewaltigen Unternehmens:

„Alpenmarsch – Als Legionär von Verona nach Augsburg“

Persönlicher Einsatz, körperliche Strapazen, die Ausgesetztheit in der rauen Natur fasziniert auch heute noch Menschen jeden Alters. Auf jeden Fall die vielen ZuschauerInnen in der Glyptothek an diesem Abend, an dem Dr. Marcus Junkelmann große Teile der damaligen Textbücher zum römischen Infanteriewesen auf eine harte Probe gestellt hatte – die Probe der Realität und den Beweis durch viele wissenschaftliche Experimente.

Der Videofilm von 1985 zeigte gerade eine Straßenszene aus Rom, den Beginn der dramaturgischen Handlung. Authentisch – Ja. Der FIAT im Bild mit völlig eingedrücktem Hinterteil zeigt es – so stellt man sich den Straßenverkehr in der Hauptstadt Rom einfach auch vor. Auch hier wird wieder der bekannte Lateinprofessor Prof. Wilfried Stroh den Handlungen mit den lateinisch vorgetragenen überlieferten Texten der Handlung einen passenden Rahmen verleihen.

 

Die ZuhörerInnen sitzen zwischen den Klassikern der antiken Geschichte in der Glyptothek

Da waren wohl auch die römischen Büsten im Römer-Saal etwas erstaunt, ob dem großen Zulauf zu einem Thema über die römische Geschichte.

Zwischen den Zuschauern auf den Stühlen ragen die Exponate im Römer-Saal empor und geben diesem Abend einen sehr würdigen und perfekt dazu passenden Rahmen.

Neben den täglichen Marschleistungen forderte Dr. Marcus Junkelmann auch militärisch korrekte Abläufe und alle Tagesaufgaben der damaligen Legionäre. Dazu gehörten auch jeden Tag eine vollständige Befestigung des Marschlagers durch die mitgeführten Holzpfähle hinter einem ausgehobenen Wehrgraben. Die Gruppe um Dr. Junkelmann baute dazu auch jeden Abend diese Schanzarbeiten auf ungefähr 4 Metern Länge auf und am kommenden Tag auch wieder ab.

Der Themenvortrag von Dr. Marcus Junkelmann passte sehr schön im Anschluss nach der Jahreshauptversammlung der Freunde und Förderer, so wurde praktische und experimentelle Archäologie zur Erweiterung des Erkenntnisstandes auch gleich ausführlich vorgeführt und gezeigt. Die Ergebnisse von Dr. Marcus Junkelmann sind in den unzähligen Büchern zu den römischen Legionären auch ausführlich nachzulesen.

Die Vorträge von Dr. Marcus Junkelmann sind typischerweise weder langweilig noch kurz. Auch bei dieser Inszenierung wird es diesem selbst gesetzten Anspruch wieder mehr als gerecht – und es wurde weder langweilig, noch verließen die ZuschauerInnen vorzeitig den Römer-Saal. Die Aufmerksamkeit war so hoch, das Interesse wohl ebenso, dass es absolut ruhig im Saal blieb. Keine Nebengespräche, keine Unterhaltungen.

Auf den Rängen im Saal war es vollkommen still. Vorne wurde das Video projiziert: Das Bild zeigt gerade die genagelten Lederschuhe für den Alpenmarsch nach Augsburg – streng an archäologischen Fundstücken orientiert und damit keine Zugeständnisse an das moderne Schuhwerk. Ein Marsch über mehr als 400 Kilometer wird zeigen, was funktionierte und was eben nicht.

Die Einrahmung der Inszenierung durch die antiken Exponate in der Glyptothek waren ein ganz besonderes Highlight und machten den Kunstgenuss vollendet.

Im Bild referiert der um 40 Jahre jüngere Dr. Junkelmann in der Prähistorischen Staatssammlung über die verfügbaren Fundstücke der Ausrüstung der römischen Legionäre.

Dr. Marcus Junkelmann hat sich für diesen Teil seines Lebenswerkes diesen Römer-Saal 
als Ort seiner Inszenierung absolut verdient.